Moin moin!
Auf Facebook habe ich bereits erklärt, dass die Woche 3 katastrophal gelaufen ist und ich daher keinen NaNo-Rückblick gepostet habe, einfach weil es nicht viel zu erzählen gab. Das Tief hat sich auch in die Woche 4 gezogen, an deren Ende ich mich aber endlich wieder berappelt habe. Daher habe ich mir überlegt, euch die Rückblicke auf beide Wochen jetzt einfach zusammengefasst zu geben. So könnt ihr doch an allem teilhaben und sehen, wie es im NaNo eigentlich nicht laufen sollte. 😉
Woche 3
Wie ihr aus dem letzten Beitrag vielleicht noch wisst, bin ich am Samstag der Woche 2 mit großer Verspätung nach London geflogen und hatte auch dort so einige Probleme zu bewältigen. Ähnlich hektisch ging es auch zum Wochenstart weiter.
Eigentlich hatte ich geplant, am Montag zu Fuß durch London zu spazieren und mir einige Ecken anzusehen, die meine Kommilitoninnen mir empfohlen hatten. Nachdem ich mir Greenwich angesehen und einen Buchladen besucht hatte, war aber klar, dass meine Füße nicht weiter mitspielen würden. (Übrigens, aus dem Waterstones-Buchladen kam ich ohne ein einziges Buch wieder raus. Ich war sehr stolz! Und dann kam ich an einem Second-Hand-Buchladen mit 1£-Rausverkauf vorbei … 😉 )
In der Innenstadt angekommen, lagerte ich mein Köfferchen für einige Stunden an der Victoria Train Station ein. Anschließend kaufte ich ein Ticket für einen Hop-on-hop-off-Bus, also einen Sightseeing-Bus, der an interessanten Stellen überall auf der Strecke hält und bei dem man nach Belieben aus- und beim nächsten Bus wieder einsteigen kann. Sehr touri-mäßig, ich weiß. Aber selber laufen war echt nicht mehr drin. Also nutzte ich diese Möglichkeit und konnte mir so über Kopfhörer auch einige interessante Dinge über London erzählen lassen. Die Mitfahrer waren wenig respektvoll, aber nun ja.
Im Anschluss an die Tour fuhr ich weiter in Richtung Harrods. Meine liebe Autorenkollegin Fabienne Siegmund hatte mich gebeten, ihr dort etwas zu besorgen, das man anderswo nicht kaufen kann. Leider hatte ich die absolute Rush Hour erwischt. Die Tube war brechend voll. Und damit meine ich genau das. Einige mutige Leute drängten sich zögerlich durch die Türen, mussten dabei aber Sorge haben, von selbigen eingequetscht zu werden. Es war kein Zentimeter mehr frei. Und ich war mit Rucksack unterwegs! Entsprechend dauerte es einige Bahnen, bis ich eine erwischte, in die ich mich quetschte. Gut, dass ich nur wenige Stationen weit fahren musste.
Bei Harrods war es leider ähnlich voll. Und egal, welchen Angestellten ich nach den gesuchten Bonbons fragte, an den gewiesenen Orten wurde ich nie fündig. Auf diese Weise bekam ich einen Großteil des Ladens zu sehen. Uff.
Im Anschluss zwängte ich mich wieder in die Tube und fuhr noch etwas weiter. Eine meiner Kommilitoninnen hatte mir die Camden Markets sehr ans Herz gelegt. Leider traf ich dort sehr spät ein, sodass kaum noch etwas los war, aber das war es immer noch wert. In zwei halb offenen Hallen gab es flohmarkt-artige Stände mit allerlei Antiquitäten und Krimskrams. Dazu spielte in einem nahen Restaurant eine Gruppe junger Leute in meinem Alter auf Violinen und einem Cello – und das sehr gut!
Aber gut, es soll hier ja nicht um meine Ausflüge gehen. Von den Camden Markets aus düste ich mehr oder weniger zielsicher und in nicht mehr ganz so heillos überfüllten Tubes zum Oxford Circus und lief weiter zu dem Café, in dem ein abendliches Write-In stattfand. Diesmal fand ich es immerhin auf Anhieb, weil ich am Vortag bereits dort gewesen war. Einige Gesichter erkannte ich mittlerweile wieder, und ich konnte bis zum Ende des Treffens zumindest noch ein Tagessoll schreiben. Anschließend hieß es Abschied nehmen, denn meine Zeit mit den Londoner NaNo-Teilnehmern war bereits wieder vorbei. Ich versprach, mich im Regionalforum zu melden (was ich natürlich zeitlich bedingt noch nicht getan habe, hmpf), dann ging es zurück zur Victoria Rail Station. Wieder mit meinem Koffer ausgerüstet, ging es weiter, um ein Busticket zu kaufen. Selbiger hatte natürlich ebenfalls Verspätung, aber jetzt hatte ich ausnahmsweise Zeit. Gegen kurz vor zehn Uhr abends ging es also wieder zum Flughafen, wo ich die Nacht verbringen würde, ehe früh am nächsten Morgen mein Flug zurück gehen sollte.
Tja. Zum Schreiben kam ich nicht. Erst wollte ich ein wenig schlafen, dann gab es einen Feueralarm quasi vor meiner Nase. Im Duty Free war es anschließend zu laut und zu voll (ja, auch um diese frühe Stunde!), und ans Schreiben war so leider auch nicht zu denken. Immerhin war die Maschine diesmal halbwegs pünktlich.
Zurück in Deutschland dauerte es noch an die zwei Stunden, bis ich endlich wieder daheim war, und anschließend wollte ich nur noch schlafen. An diesem Tag schrieb ich nichts mehr, und auch an den darauffolgenden Tagen nicht, weil das Leben und die Erschöpfung mich nachhaltig daran hinderten. Auch die Buch Berlin am Wochenende ließ keine Zeit zum Schreiben, auch wenn sie ansonsten sehr erfolgreich war!
Damit sind wir auch schon perfekt im Thema für die nächsten Tage:
Woche 4
Die neue Woche begann, wie die alte aufgehört hatte. Mit viel Stress und Müdigkeit, aber ohne neue Wörter am NaNo-Manuskript. Mein wunderbar angeschriebener Puffer wurde kleiner und kleiner.
Tja, und am Samstag kam dann der Tag, an dem ich nicht mehr im Soll war und mein Fortschrittsbalken sich rot färbte. Das war der finale Ansporn, endlich mal wieder was zu tun. Nachmittags schrieb ich zwischen etlichen Terminen gerade genug, um es vor Tagesende wieder ins Soll zu schaffen, und zeitgleich kehrte auch ein Funken Neugier auf meine weiteren Szenen zu mir zurück. Am Sonntag schrieb ich also wieder, bis ich das Wortsoll erreicht hatte, und erreichte damit die 45.000 Wörter.
Tja, und hier stehe ich nun. Der Bericht zur Woche 3 ist doch deutlich länger geworden als der zur Woche 4, was wohl eher an den Berichten zu meinen London-Erlebnissen liegt. Fakt ist, dass ich zwölf Tage nichts geschrieben habe, seit Samstag aber wieder im Rennen bin. Die Zeit wird knapp, aber ich bin nicht bereit, mich geschlagen zu geben und meinen fünften NaNo als ersten zu verlieren.
Heute ist bereits der vorletzte Tag, heute und morgen geht es folglich um alles oder nichts. Wie es insgesamt gelaufen ist, werde ich euch zeitnah in einem Abschluss-Beitrag mitteilen. „Zeitnah“ wird aber vermutlich erst nächste Woche sein, da am Samstag noch eine NaNo-Veranstaltung stattfindet, die ich in meinem Bericht natürlich berücksichtigen möchte.
Bis dahin hoffe ich, dass die anderen NaNo-Teilnehmer unter euch sich nicht so schwer tun wie ich. Wenn ihr noch zurückliegt, haut rein! Ihr habt noch zwei Tage, um es ins Ziel zu schaffen oder euren Wordcount auch unterhalb der 50.000 Wörter in die Höhe zu treiben. So oder so könnt ihr stolz auf euch sein!
Und an alle, die nicht teilnehmen, hier aber mitlesen, wie es mir ergeht: Danke, dass ihr da seid! Ihr motiviert mich, mich nicht einfach ins stille Kämmerlein zu verziehen, und sobald ich mehr Ruhe habe, werde ich „Schattenblut“ auf jeden Fall auch im kommenden Jahr weiterschreiben und beenden. Da werdet ihr dann sicher auch mal Zitate zu lesen bekommen. Wie wäre das?
Bis dahin kommt gut in die Weihnachtszeit!
Eure
Janika