Hey Leute,
wow, ich habe es in den letzten Tagen echt nicht geschafft, euch großartig auf dem Laufenden zu halten. Das tut mir sehr leid! Ich bin momentan einfach so unheimlich vielbeschäftigt, und seit der NaNo noch zusätzlich ansteht, wird es immer schwerer, meine Social-Media-Kanäle regelmäßig zu pflegen. Ich verspreche aber, dass ich mir Mühe geben. Gerade nutze ich zum Beispiel die eigentlich ärgerliche Tatsache, eine kurzfristige Vorlesungspause zu haben und just ohne aktuelles Roman-Backup dazustehen, um euch wenigstens diesen Rückblick pünktlich zu verfassen.
Also, schauen wir mal. Da der NaNo erst am Dienstag begonnen hat, war es keine volle Woche, aber doch immerhin fast. Und auch wenn ich schon seit einer ganzen Weile nonstop tot (oder todmüde) umfallen könnte, lief es bislang viel besser als erwartet!
Am Montag bin ich nach der Uni nur sehr kurz zu Hause gewesen, um meine Sachen wegzubringen und meine Tasche neu zu packen: Laptop, Ladekabel, Notizbuch, allerlei mitzubringende Nahrungsmittel, Schlafsachen, … Anschließend ging es zuerst mit einer Mitschreiberin zur S-Bahn-Station Bahrenfeld, wo wir von einer weiteren Teilnehmerin mit dem Auto eingesammelt wurden, und anschließend weiter nach Bad Oldesloe. Dort wohnt eine unserer MLs.
ML, das bedeutet Municipal Liaison. Ich hatte es glaube ich schon einmal erklärt, unsere MLs (in Deutschland sind es ganze vier) organisieren als offizielle Repräsentanten den NaNo in ihrer jeweiligen Region. Und wir haben das Glück, gleich zwei davon bei uns vor Ort zu haben.
Bei besagter ML Johanna angekommen, warteten wir noch auf Nachzügler, bis wir insgesamt sechs Leute waren. Dann wurde erstmal gegessen. Es gab Baguette, Ciabatta, Käse, epischen Salat, Dip, Weintrauben, allerlei Süßigkeiten, … ein NaNo-Festmahl eben. 😉
Anschließend sprachen wir über unsere Plots, unsere Pläne für November und einige anstehende Schreibtreffen. So verging die Zeit ganz schön schnell, und ab Mitternacht saßen wir natürlich an den Laptops und tippten mit dem Startschuss fleißig los.
Am nächsten Tag, nachdem wir (fast) alle bei Johanna übernachtet hatten, ging es gemeinsam zurück nach Hamburg und dort direkt zum ersten offiziellen Schreibtreffen, wo nach und nach weitere Teilnehmer eintrudelten und wir fleißig n die Tasten hauten. Dass ich just an diesem Dienstag keine Vorlesungen hatte, war wirklich eine glückliche Fügung.
Insgesamt schrieb ich am ersten Tag etwas über 5.500 Wörter, was einen grandiosen Start darstelle. Für die ersten 3 Tage hatte ich mein Soll somit schon einmal in der Tasche, außerdem hatte ich sogar ein klein wenig mehr geschrieben als im vergangenen epischen SydNaNo-RauschTM. Das war ein gutes Gefühl, auch wenn ich mich schon am Ende von Tag 1 so erschöpft fühlte, dass ich am liebsten vom „winterschlaff“-Status in den Winterschlaf gewechselt wäre. 😉
Am Mittwoch ging dann nicht viel, da ich einen sehr vollen Terminplan hatte. Immerhin tippten eine andere Teilnehmerin und ich aber ohne Rücksicht auf Verluste in der S-Bahn auf dem Heimweg, um wenigstens Tagessoll zu erreichen. Das klappte auch nur gerade so, ich war erst wenige Minuten vor Mitternacht daheim, um meine Wörter auszählen zu lassen.
Am Donnerstag verließ ich dann ausnahmsweise ein klein wenig früher die Uni, um meine Mitfahrgelegenheit rechtzeitig zu treffen. Wieder hieß es Autofahren, diesmal weiter als nur bis Bad Oldesloe. Gegen 15 Uhr kamen wir fast zeitgleich mit weiteren Wrimos (unter Anderem unserer ML mit Schlüsselgewalt) an unserem Ferienhaus in Schönhagen an. Dieses hatten wir bereits das zweite Mal gemietet, diesmal für 4 Tage. Es fungiert traditionell als unser „Schreibhaus“ und liegt kaum 200 Meter von der Ostseeküste entfernt.
Mit insgesamt 10 Leuten verbrachen wir dort ein produktives und zugleich geselliges Wochenende. Mein Wochenendziel war es, mindestens die 20.000 Wörter zu erreichen, noch besser die 25.000 Wörter.
Die Wette
Tja, ich würde sagen … das habe ich geschafft. Meinem Counter im Titelbild könnt ihr das entnehmen. Und, nun … das liegt daran, dass ich mich ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt habe.
Am Samstag fand der Double Up Donation Day statt. Normalerweise bedeutet das, dass man an den NaNo spenden kann und die Goodies erhält, die man sonst für eine doppelt so hohe Spende erhalten würde, außerdem werden einige Sonderpreise verlost. Nebenchallenges lauten aber auch, das Doppelte seines Tagesziels zu schreiben – oder gleich seinen bisherigen Wordcount zu verdoppeln. Ich stand zu dem Zeitpunkt bei 13.684 Wörtern und behauptete scherzhaft auf Twitter, dass ich das in Anbetracht meines Schreibwochenend-Aufenthalts ja glatt verdoppeln könnte. Blöde Idee. Ganz blöde Idee. Der offizielle NaNoWordSprints-Account retweetete meine Aussage, ebenso der deutsche NaNo-Account. Der Beitrag wurde über 1000 Mal gesehen, ich bekam innerhalb einer Stunde mehrere Dutzend Reaktionen. Nun ja, da hatte ich wohl keine andere Wahl mehr … und habe es durchgezogen.
Wenige Minuten vor Mitternacht hatte ich meinen Counter auf 27.416 Wörter hochgetrieben. Damit hatte ich nicht nur meine Challenge geschafft, sondern auch mein Wochenendziel bereits übertroffen und noch zusätzlich Bergfest gefeiert, also die Hälfte des Gesamtsolls erreicht. Leute, danach war ich aber auch fertig! Ich bekam kurz Applaus von meinen Mitschreibern, virtuell wie auch persönlich, und dann fiel ich totengleich ins Bett.
Am gestrigen Sonntag war entsprechend ziemlich die Luft raus. Ich quälte mich auf zweitausend Wörter Tagesstand, sodass ich die 30.000er-Marke überschritt.
Damit stehe ich jetzt bei 30.105 Wörtern, was bereits unfassbar weit ist. Würde ich so weitermachen, würde ich die 50.000 Wörter am 10. Oder 11. November erreichen. Das wird mein Zeitplan aber beim besten Willen nicht zulassen.
Im vergangenen Jahr habe ich mein Ziel am 13. November erreicht. Dieses Jahr bin ich tagesaktuell tatsächlich weiter, als ich es am 06. November 2015 war. Das macht mich schon ein bisschen stolz, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ich eigentlich so überhaupt keine Zeit und Energie habe.
Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht. Und ich glaube, der Rückblick nächste Woche könnte euch besonders interessieren, denn wenn ich ihn pünktlich online kriege, werde ich zu dem Zeitpunkt nicht in Deutschland sein … also seid gespannt! 😉